NRW-Staatssekretärin Andrea Milz zu Besuch beim SSB Düsseldorf

Eine von der Basis des Sports kümmert sich – eine aus der Politik-Zentrale kümmert sich… 

Eigentlich ist es nicht unbedingt die Aufgabe unseres Vereins, Mitglieder über eine solche Angelegenheit mit dem Text des Stadt Sport Bundes (SSB) zu informieren, aber bei der Sachlage ist eine Ausnahme angebracht. Wir wünschen Frau Milz von ganzem Herzen viel Erfolg!

Andrea Milz hat viel vor. Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen besucht jeden einzelnen der Stadt- und Kreissportbünde, um sich vor Ort erkundigen, wie die Lage ist, wo der Schuh drückt und ob es Probleme gibt.  In NRW gibt es zurzeit 23 Stadt- und 31 Kreissportbünde, da kommt die Staatssekretärin viel herum. Der Besuch beim Stadtsportbund Düsseldorf (SSB) gehörte bei Milz informativer NRW-Rundreise zu den einfachsten Aufgaben, steht ihr Schreibtisch in der Staatskanzlei doch nur wenige Kilometer von der Merkur Arena entfernt, in der der SSB seine Büroräume hat.

Andrea Milz ist eine Spitzenpolitikerin mit dem Ohr an der Basis. „Mein Korrektiv ist die Umkleidekabine meines Vereins. Wenn die Leute mich, meine Gedanken und Pläne da verstehen, dann liege ich richtig. Verstehen mich die Leute nicht mehr, dann liege ich falsch, nicht sie“, erläutert Milz. Und sie hat regelmäßig die Gelegenheit sich prüfen zu lassen, steht sie doch jeden Sonntag beim TC Eich Bad Honnef als Zumba- und Pilates-Übungsleiterin ihre Frau.

Sie ist bodenständig aufmerksam, interessiert verständnisvoll, offen, ehrlich, enorm sachkundig und bei Problemen lösungsorientiert. Sie macht klar, was sie leisten kann und wo ihr die Hände gebunden sind. „Ich kann nur das umsetzen, was sowohl für Stadt- als auch für Kreissportbünde sinnvoll ist. Deshalb rate ich, eine möglichst einhellige Meinung unter den KSB und SSB herzustellen, dabei ist es egal, um welches Thema es sich handelt. Sonderwünsche einzelner sind nicht zu erfüllen. So wird es z. B. keine Ausweitung der 18 NRW-Sportschulen geben“, machte Milz in der Spielarena klar und zeigte sich vom Umfang des SSB-Arbeitspensums und der Aufgabenvielfalt beeindruckt. „Wie viele Düsseldorfer sind in den Sportvereinen?“, fragte sie. „Wir haben einen Organisationsgrad von 23 Prozent. Das sind insgesamt 138.664 Mitglieder, davon 45.361 Kinder und Jugendliche“, antwortete SSB-Präsident Peter Schwabe. „Das ist viel“, so Milz

Zu nahezu jedem Problem hatte die Staatssekretärin einen Rat, schrieb vieles mit, versprach einiges in der ständigen Konferenz der Innenminister mitzunehmen und bat darum, die vom SSB gemachten Anregungen schriftlich zu fixieren und ihr zukommen zu lassen. Bei einigen Dingen, die ihr selbst ein Dorn im Auge sind, wird sie unaufgefordert aktiv. So wie bei der ‚Über-Akademisierung‘ des Sports. „Ich denke, dass es für den Sport vor Ort kontraproduktiv ist, wenn man immer neue akademische Hürden für Übungsleiter einzieht. Wo bleibt die non-formale Bildung, das Lernen im und am Leben? Man muss Menschen, sie sich engagieren wollen, die Möglichkeit dazu geben und nicht mit jeder Menge Ausbildungsvorschriften das Engagement sofort zum Erliegen bringen“, meint Milz. „In Sachen Übungsleiter bin ich das beste Beispiel. Ich würde beim Landessportbund nur einen Job als Putzfrau bekommen, denn ich habe nur einen Realschulabschluss.“ SSB-Präsident Peter Schwabe bringt es abschließend auf den Punkt: „Mit Andrea Milz kann man arbeiten, sie ist eine von der Sportbasis.“